In der Vergangenheit wurden Produktionslinien für die Oberflächenmontage für klar definierte Kundenanforderungen konzipiert: High-Volume/Low-Mix bei Konsumgütern und Low-Volume/High-Mix bei Industriemärkten. Aber was passiert, wenn Volumen und Mix variabel sind und große „Odd-Shaped“-Bauteile sowie extrem hohe Qualitätsansprüche das Szenario zusätzlich verkomplizieren?

Die Elektrifizierung des Automobils ist ein etablierter Trend, der sich weiter beschleunigt. Die Automobilhersteller versuchen, ihre Produkte auf dem Markt zu differenzieren und die immer strengeren gesetzlichen Vorgaben bezüglich mehr Sicherheit und geringerer Umweltauswirkungen zu erfüllen. Zukunftsweisende Technologien wie künstliche Intelligenz und Millimeterwellenradar, die bisher vor allem in der Luft- und Raumfahrt sowie in der Forschung zum Einsatz kamen, sind inzwischen auch für den Verbraucher erschwinglich. Der weltweite Markt für Automobilelektronik ist nach Angaben von Statista mehr als 270 Milliarden Dollar wert.[1].

Diese unaufhaltsame Elektrifizierung stellt sowohl für die Automobil- als auch für die Elektronikbranche eine enorme Chance dar, bringt aber auch beträchtliche Herausforderungen mit sich. Die Erwartungen der Verbraucher an die Technologie sind immens hoch – sie verlangen stets nach etwas Neuem und Aufregendem. Der bekannte Fokus der Automobilbranche auf Zuverlässigkeit und Sicherheit bedeutet hingegen, dass sich bewährte Standards und Technologien nur behutsam ändern.

Flexibilität und Effizienz

Für die Produktionslinie bedeutet das, dass große Bauteile und Steckverbinder, die den älteren Standards entsprechen, neben neuesten SMD-Chips, Anwendungs-Prozessoren und Leistungshalbleitern in modernen, oberflächenmontierten Gehäusen verarbeitet werden.

Die Yamaha Robotics SMT Division ermöglicht es der Industrie, sich mithilfe ihrer neuesten Generation von Bestückungslösungen der YR-Serie dieser Herausforderung zu stellen. Der flexible Bestücker YRM20 eignet sich sowohl für hohe Stückzahlen als auch für hohen Produkt-Mix und unterstützt den allgemeinen Trend zur intelligenten Fertigung.

Erste Kunden haben bereits wichtige neue Funktionen des Bestückers YRM20 zu schätzen gelernt, wie z. B. den High-Mix-Bestückungskopf (HM), der Bauteile von 0201-Chipwiderständen bis hin zu Komponenten mit einer Größe von 55 mm x 100 mm verarbeiten kann. Dies vereinfacht die Platzierung großer Bauteile wie Steckverbinder und große Kondensatoren in Hochleistungs-Baugruppen erheblich. Vorher war es notwendig, zusätzlich eine spezielle Maschine für die Bestückung dieser Art von Bauteilen einzurichten. Der YRM20 kann mit fast allen Bauteilarten umgehen, ohne dass die Linie angehalten werden muss, um den Bestückkopf zu wechseln. Darüber hinaus minimiert die erweiterte Feeder-Kapazität den Arbeitsaufwand beim Umrüsten, während die kompakten Feederwagen den Flächenbedarf in der Fabrikhalle senken.

 


Yamahas hocheffizienter, modularer Bestücker YRM20

 

Rückverfolgbarkeit

Eine weitere Herausforderung im Bereich der Automobilelektronik ist die Forderung nach Rückverfolgbarkeit, die sich aus den hohen Erwartungen der Branche an Qualität, Zuverlässigkeit und Sicherheit ergibt. Mit herkömmlichen SMT-Anlagen können Hersteller die Ursachen von Fehlern, die bei einer Inspektion nach dem Reflowlöten oder in den nachgelagerten Prozessen gefunden werden, nur mit Mühe zurückverfolgen. Yamahas M2M-Kommunikation, (die sich bereits bewährt hat und in die YRM20 und alle Maschinen der 1 STOP SMART SOLUTION des Unternehmens integriert ist) sowie die Rückverfolgbarkeit und die N-Punkt-Verifizierung nehmen der Identifizierung von Fehlerursachen praktisch den kompletten manuellen Aufwand ab. Sobald ein Fehler gefunden wird, können sich die Verantwortlichen direkt an die Bekämpfung der eigentlichen Ursache machen und ihn schnell beheben, bevor weitere Baugruppen mit demselben Fehler produziert werden. Somit wird die Produktivität gesteigert und die Qualität verbessert, indem verhindert wird, dass fehlerhafte Einheiten aus der SMT-Linie das Werk verlassen.

Yamahas intelligente Fabriksoftware YSUP unterstützt die Maschine-zu-Maschine-Kommunikation. Sie verfügt über zeitsparende Funktionen wie die automatisierte Erstellung von Bestückungsprogrammen sowie eine Montagesimulationen und umfasst flexible Pakete zur Überwachung, Analyse und Rückverfolgung. „Die YSUP-Umgebung verbindet alle Maschinen der Fertigungslinie und hilft Anwendern, ihre Programme schnell zu erstellen und zu optimieren“, erklärt Daisuke Yoshihara, General Manager von Yamaha Sales. „Die intelligenten Fabrik-Tools verbessern die Kontrolle und sind darüber hinaus mit der Unternehmenssoftware verbunden, um Ressourcenmanagement und Terminplanung zu unterstützen. Das Traceability-Paket erfasst Echtzeitdaten, um Defekte und deren Ursachen zu ermitteln und kann durch den All Image Tracer zur Analyse der Bestückungsqualität ergänzt werden.“

 


1 STOP SMART SOLUTION

 

Mit diesen Vorteilen in ihren SMT-Produktionsanlagen können Elektronikhersteller, die Automobilbauer und Tier-1-Zulieferer beliefern, die große Vielfalt an Produkttypen, die für diesen Markt typisch ist, verarbeiten und dabei kurze Zykluszeiten einhalten sowie Linienstopps und Umrüstungen minimieren. Das Ergebnis ist eine deutliche Produktivitätssteigerung, auch bei „Odd-Shaped“ oder besonders hohen Bauteilen. Verringerte Rüstvorgänge erhöhen die Nutzungszeit der Linie und reduzieren gleichzeitig Bedienerfehler.

Die Rückverfolgbarkeitsfunktion ermöglicht es, fehlerhafte Positionen zu lokalisieren und die Ursachen von Fehlern in viel kürzerer Zeit zu ermitteln, als es bei herkömmlichen Anlagen der Fall ist. „Rückverfolgbarkeit ist ein Topp-Thema, das sich durch die gesamte Lieferkette der Automobilelektronik zieht“, betont Yoshihara. „Die YSUP-Traceability unterstützt Fertigungsunternehmen dabei, alle benötigten Informationen schnell und effizient zu erfassen.“

Da sich moderne elektronische Systeme in kommenden Fahrzeuggenerationen immer weiter etablieren und Funktionen wie Infotainment, Komfort und Beleuchtung bis hin zum Antriebsstrang und autonomen Fahren steuern, bieten Yamahas fortschrittliche Montagelösungen den Herstellern Flexibilität und Kontrolle, um kosteneffiziente und hochwertige Lösungen liefern zu können.

Über Yamaha Robotics SMT Section

Die Yamaha Surface Mount Technology (SMT) Section, eine Unterabteilung der Yamaha Motor Robotics Business Unit der Yamaha Motor Corporation, produziert eine umfassende Palette von Systemen für die Hochgeschwindigkeits-Inline-Elektronikmontage. Diese 1 STOP SMART SOLUTION umfasst Lotpastendrucker, Bestückungsautomaten, 3D-Lotpasteninspektionsmaschinen, 3D-Baugruppeninspektionsmaschinen, Flip-Chip-Hybrid-Bestücker, Dispenser, intelligente Bauteillagerung und Management-Software.

Diese Systeme, die den Yamaha-Ansatz in die Elektronikfertigung bringen, legen den Schwerpunkt auf eine intuitive Bedienerführung, eine effiziente Koordination zwischen allen Inline-Prozessen und eine Modularität, die es Anwendern ermöglicht, die neusten Fertigungsanforderungen zu erfüllen. Die Kompetenzen der Gruppe bei der Steuerung von Servomotoren und der Kamera-basierten Bildverarbeitungssysteme gewährleisten extreme Genauigkeit bei hoher Geschwindigkeit.

Die aktuelle Produktlinie umfasst die neueste YR-Maschinengeneration mit hochentwickelten Automatisierungsfunktionen für die Programmierung, Einrichtung und Umrüstung sowie die neue YSUP-Managementsoftware mit hochmodernen Grafiken und integrierter Datenanalyse.

Durch die Bündelung der Kompetenzen in den Bereichen Design und Technik, Herstellung, Vertrieb und Service gewährleistet die Yamaha SMT Section betriebliche Effizienz und einen einfachen Support-Zugang für Kunden und Partner. Mit regionalen Niederlassungen in Japan, China, Südostasien, Europa und Nordamerika bietet das Unternehmen eine wahrhaft globale Präsenz.

www.yamaha-motor-robotics.de